RBB zibb – Theatertreffen 2013

Moderator: In Berlin gibt es 135 Buslinien und ab Sonntag noch eine mehr, die fährt aber nur auf Zeit, zum Jubiläum des Berliner Theatertreffen.

Moderatorin: Und die Tour die führt durch die gesamte Stadt, durch 50 Jahre Theatertreffen eben. Wir sind bei der Generalprobe mal mitgefahren und haben da gelernt, die Fahrt ist durchaus auch etwas für Theatermuffel

Sprecherin: Treffpunkt Festspielhaus, von hier startet die Reise in die Geschichte des Berliner Theatertreffens.

Krasting/Guide: Liebe Gäste ich begrüße Sie ganz herzlich zu unserer Jubiläumsfahrt. 50 Jahre Berliner Theatertreffen, das wollen wir heute feiern, mit dieser Fahrt durch Berliner Theatergeschichte, durch Berliner Stadtgeschichte. Und wir werden dabei die wichtigsten Spielstätten, die wichtigsten, die wichtigsten Inszenierungsorte des Theatertreffens anfahren.

Sprecherin: Mit dem Bus geht es von Wilmersdorf nach Charlottenburg. Draußen zieht der Kurfürstendamm vorbei, drinnen laufen auf Monitoren historische Stadtbilder.

Krasting/Guide: Wir können Stadtgeschichte einbringen und das dann in Verbindung setzen zur Theatergeschichte und da merkt man eben an verschiedenen Orten wie engt das miteinander verzahnt ist. Insofern ist es einfach nur eine neue Facette von Stadterkundung, die Augen oder Blicke öffnet für vieles, das eben für Theater in der Stadt ausgelöst wurde.

Video: Schillertheater 1964, hier fand die Uraufführung des Marat Sade Stückes von Peter Weiß statt.

Sprecherin: Auch nach 1964 war das Schillertheater Stammgast beim Theatertreffen.

Video: Der Spiegel schrieb vorsichtig sensationslustig über Bühnenunübliche Kühnheiten

Krasting/Guide: Von unserer ersten Bühne, dem Schillertheater geht es zur zweiten, der Akademie der Künste

Sprecherin: Ursprünglich sollte das Theatertreffen in der geteilten Stadt ein Schaufenster nach draußen sein für die Insel Westberlin.

Yvonne Büdenhölzer/Leiterin Theatertreffen: Das hat ja auch was von einer touristischen Tour oder von einer Stadtrundfahrt ganz klassisch und die macht man eigentlich selten in seiner eigenen Stadt. Und auch diese Perspektive erhöht in einem Bus zu sitzen und die eigene Stadt zu erleben und noch historische Dinge zu erfahren, theatergeschichtliche Schwerpunkte zu erfahren, das war die Idee. Und natürlich exemplarisch zu sagen, wir reisen einmal durch diese 50 Jahre.

Sprecherin: Auch die Bühnen im Ostteil der Stadt wurden mehrfach eingeladen und lehnten ab, wie 1966 die Brechtbühne, das Berliner Ensemble. Nach der Wende kam die Zeit der Volksbühne, fast jedes Jahr erhielt Regisseur und Intendant Frank Castorf. Das Festival wurde zur Leistungsschau des gesamtdeutschen Theaterbetriebs.

Jürgen Kuttner/Teilnehmer: Na das ist schon irgendwie ne Berliner Geschichte und dann so die ganze Stadt abzugrasen, ist schon ganz schön. Also diese ganzen Grenzübergänge und verbotenen Blicke, das ist schon ne spitzen Idee.

Tabea Sternberg/Teilnehmerin: Sehr bewegend! Hat sehr viel Spaß gemacht dabei zu sein und man hat wirklich vieles neues erfahren, was ich vorher nicht wusste über die Geschichte des Theaters und über Berlin.

Sprecherin: Die Route führt noch zum Hau, früher Schaubühne am Halleschen Ufer. Peter Stein inszenierte hier. 17mal war er eingeladen. Ein Hangar am Flughafen Tempelhof, eine der ungewöhnlichsten Spielstätten. Am Ende der Tour ist klar: es gibt keinen Flecken in Berlin, der nicht mit Theater zu tun hat!

Moderatorin: Und Fahrscheine, die gibt’s übrigens nicht bei der BVG, sondern im Internet und an den Ticketschaltern der Volksbühne in der Schaperstraße.

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