TV Bericht im RBB – 100 Jahre Erster Weltkrieg – Stadtrundfahrt

Moderator: In den letzten Wochen und Monaten hört man eigentlich immer nur von den unterschiedlichsten Krisengebieten, Kriegsgebieten, immer wieder schlimme Nachrichten.

Moderatorin: Ja und da könnte man sich natürlich fragen und tut es sich sicher auch, haben die Menschen eigentlich nichts aus der Geschichte gelernt. Derzeit, wir erinnern uns, 100 Jahre 1. Weltkrieg. Und genau das ist ein Thema einer sehr besonderen Stadtrundfahrt.

Moderator: Und die haben wir einfach mal gemacht, weil die Stadtrundfahrt gibt es nicht sehr häufig, also, wenn Sie sie sich anschauen möchten, sollten Sie schnell sein!

Sprecher: Am Anfang wirkt alles wie eine ganz normale Stadtrundfahrt, doch schnell wird klar hier gibt es einiges zu lernen. Mit dem Historiker Hermann Grampp geht es auf eine Zeitreise zurück in das Berlin von 1914.

H. Grampp/Guide: Es war wirklich eine Zeit des Fortschritts und des Fortschrittsglaubens und keiner hat letztlich gedacht, dass es Krieg geben könnte.

Sprecher: Der Weg in den Krieg, er beginnt hier, in Berlins historischer repräsentativer Mitte. Filmaufnahmen und die Fahrt zu den historisch entscheidenden Plätzen erzeugen ein besonderes Panorama zur bewegten Geschichte der deutschen Hauptstadt.

H. Grampp/Guide: Mit 1914 und dem ersten Weltkrieg wird Berlin gewissenmaßen sozusagen ins Zentrum der Weltgeschichte katapultiert und bleibt dort letztlich bis zu unserer Zeit. Das ist eine direkte Folge des ersten Weltkrieges, also eine der zentralen Kriegsmächte. Das Weimarer Projekt, das gescheitert ist, Nationalsozialismus bringt wieder Krieg von Berlin aus über die ganze Welt und dann die Teilung im kalten Krieg, die quer durch Berlin geht. Also alles was im 20. Jahrhundert Weltgeschichte ist, ist in Berlin widergespiegelt als Folge des 1. Weltkrieges.

Sprecher: Gute zwei Stunden lang erfahren die Teilnehmer, wie es kommen konnte, dass eine ganze Generation anfangs so begeistert in den Krieg zog und der Historiker zeigt, wo in Berlin die fast vergessenen Orte schlummern an denen sich dieses Drama vollzog, zum Beispiel in Tempelhof.

H. Grampp/Guide: Und das ist der Ort, wo jeder Wehrpflichtige in Berlin durch dieses Tor gehen musste, weil wir hier links zwei Gebäude haben, die zur ehemaligen Landwehrinspektion gehörten.

Teilnehmer/in 1: Das wusste ich alles nicht, gerade dieser Ort völlig außerhalb meiner Perspektiven. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so viele Details bekomme.

Teilnehmer/in 2: Also ich bin wirklich schlicht und weg begeistert. Ich hab sogar einen kleinen Notizblock rausgeholt und musste mir auch ein paar Sachen notieren, weil es auch einfach viel ist.

Teilnehmer/in 3: Ich muss sagen, dass ich mich schäme, dass ich fast nichts von dem wusste was hier erzählt wird. Also man denkt klar man weiß ein bisschen über den 1. Weltkrieg. Ich bin auch sehr beeindruckt von dem ungeheuren Wissen dieses Mannes und wie der das präsentieren kann, hervorragend!

H. Grampp/Guide: Und weil man hier vom Zivilisten zum Soldaten wurde hatte man meistens so einen Pappkarton mit den privaten Sachen, war das die General Pappkarton Straße.

Sprecher: Die Bundeszentrale für politische Bildung finanziert diesen historischen Exkurs. Für gerademal 6€ kann jeder interessierte in die Vergangenheit Berlins mitreisen.

Simone Hartwich/BpB: Diese historischen Informationen kommen ja nun anhand der Bilder ganz anders rüber und wenn man dann noch an den authentischen Orten ist, da einen Vergleich ziehen kann, wie es früher aussah, wie es heute aussieht, was ist daraus geworden, so sieht man die Historie ja in einer ganz anderen Perspektive.

Sprecher: An diesem Wochenende nimmt die videoBustour zum vorerst letzten Mal Gäste auf eine Zeitreise mit. Es sind übrigens die Tage der Mobilmachung vor genau 100 Jahren.

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